Infrastruktur mit GIS-Daten nachhaltig planen

So breit gefächert der Begriff „Infrastruktur“ ist, so vielfältig sind hier die Anwendungsmöglichkeiten von Geoinformationssystemen. Ob in staatlichen oder privaten Einrichtungen, Erkenntnisse über den Stand, die Einflussfaktoren und die weitere Entwicklung von technischen, sozialen oder auch blau-grünen (natürlichen) Infrastrukturen sind entscheidend für nachhaltige Planung.

Solarkollektoren stehen auf einer Wiese.
Luftbild einer Stadt mit sozialen Einrichtungen – ein Beispiel für den sinnvollen Einsatz von Geodaten in der Infrastruktur.
Zwei Fußballstadien aus der Vogelperspektive – ein Beispiel für den Einsatz von Geodaten in der Infrastruktur.

So finden Geodaten im Bereich Infrastruktur Anwendung

Detailliertes Wissen als Grundlage

Infrastruktur bedeutet Daseinsvorsorge und wirtschaftliche Entwicklung. Der Erhalt und Bau, etwa von Energie- und Wasserversorgung, Abfallentsorgung oder auch von Sport- und Freizeitanlagen, setzt detailliertes Wissen über die Strukturen voraus.

Gleiches Recht für Alle

Geoinformationssysteme im Bereich der sozialen Infrastruktur lassen oftmals Mängel und Ungleichverteilungen, etwa von Geschäften des täglichen Bedarfs oder Kindertageseinrichtungen, anschaulich darstellen. Die Planung der sozialen Infrastruktur kann beispielweise durch Entfernungsanalysen verbessert werden. Unter dem Aspekt der „Umweltgerechtigkeit“ kann auf Unterschiede hinsichtlich der Verschmutzung der Umgebung oder der Hochwassergefährdung sozialer Einkommensklassen hingewiesen werden.

Standortsuche mittels GIS

Die Ermittlung von Standorten ist mittlerweile einer der Schwerpunkte im Bereich von Geoinformationssystemen. Ein Beispiel ist die Suche nach potenziellen LNG-Tankstellen-Standorten für den Schwerlastverkehr. Ermittelt wurden dazu zum einen verkehrsrelevante Daten, Verkehrsaufkommen je nach Tageszeit, Verkehrsanbindungen und optionale Bauplätze. Zum anderen konnten bereits Prognosen über Lärm- und Schadstoffbelastungen durch den Schwerlastverkehr und dessen mögliche Verlagerung zur Vermeidung von Staus getroffen werden.

Analyse der Höhenprofile

Ein weiteres Beispiel ist die Planung einer Breitband-Infrastruktur. Hier liefern Geoinformationssysteme u.a. Antworten auf die Frage: Welche Anhöhen sind mit einer Richtungsfunkstrecke noch überwindbar und welche Distanzen können nur mit der Verlegung von Erdkabeln überbrückt werden?

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit sind Geoinformationssysteme zusehends für Konzepte der blau-grünen Infrastruktur von Interesse. Ökosysteme tragen nicht nur zum menschlichen Wohlergehen bei, sie können auch als natürliche Ressource zur Entlastung grauer (technischer) Infrastruktur, etwa als Überschwemmungsgebiete bei Starkniederschlägen, herangezogen werden.

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